Zeit und Zeitrechnung auf der Erde

Inhaltsverzeichnis

1.  Einleitung

2. Theoretische Grundlagen

2.1. Grundlagen der Zeitrechnung

2.2. Geschichte des Kalenders

3. Karlenderarten

3.1. Solarkalender

3.2. Lunarkalender

3.3. Lunisolarkalender

4. Kalender

4.1. Gregorianischer Kalender

4.2.  Islamischer Kalender

4.3.  Chinesischer Kalender

5. Fazit

6.    Literaturverzeichnis

Abb. 1: Graphical Abstract zum Thema Zeit und Zeitrechnung auf der Erde
[1]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zzcdi
[2]: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasseruhr
[3]: http://saarland.digicult-museen.net/objekte/8432
[4]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zsekz
[5]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zkacc
[6]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zjubt
[7]: https://www.pngwing.com/de/free-png-bztcw
[8]: https://www.pngwing.com/de/free-png-bdknt
[9]: https://www.pngwing.com/de/free-png-yjkuk)

1. Einleitung

Die Erde ist ca. 4,55 ± 0,05 Milliarden Jahre alt (Staubach 2017: 18). Diese Erkenntnis haben Forscher über Jahrhunderte rausgefunden. Die Zeitrechnung hat eine lange Geschichte und ist als erstes auf religiöse Bücher zurückzuführen, wie zum Beispiel die Bibel, die Schöpfungsgeschichten nachweisen (Staubach 2017: 15). Die Zeitrechnung hat uns also eine lange Zeit beschäftigt. Sie hat ihren Ursprung nicht an einem bestimmten Punkt, aber in religiösen Überlieferungen wird meist ein genauer Punkt genannt, wie beim jüdischen Kalender: 6. Oktober 3761, um 23 Uhr, 11 Minuten und 20 Sekunden (Staubach 2017: 15). Die Zeit, wie wir sie kennen mit Stunden, Minuten und Sekunden ist heute nicht mehr wegzudenken. Es ist wichtig auch den Kalender zu kennen, denn er beeinflusst das Leben des Menschen erheblich. Mit der Natur hängt er zusammen, denn Kalender sind abhängig von Sonne und Mond, wie viele andere Dinge auch. In dieser Arbeit wird der Kalender genauer untersucht. Es werden drei verschiedene Kalenderformen beschrieben (Lunar-, Solar- und Lunisolarkalender) und drei verschiedene, von Menschen genutzte Kalender. In diesem Fall sind es der gregorianische Kalender, der islamische Kalender und der chinesische Kalender. Es wird auf ihre Geschichte eingegangen und erläutert, inwiefern Mond- und Sonnenphasen in Verbindung damit stehen. Besonders wird betrachtet, wie die Natur unseren Kalender bestimmt und auch, welcher Kalender wie genutzt wird und ob sogar ein anderer Kalender eine bessere Alternative als der gregorianische Kalender ist.

Im Folgenden ist hier ein Video von Terra X , das einen ersten Überblick über das Thema Zeit gibt.

Video: Terra X – Wie Wir Zeit messen

2. Theoretische Grundlagen

Um auf die verschiedenen Kalenderarten eingehen zu können, muss man erstmal verstehen, wie man überhaupt dazu gekommen ist die Zeit zu hinterfragen. Die Grundlagen dafür sind notwendig und diese werden im Folgenden behandelt. An welchem Punkt haben sich die Menschen gefragt, wie viel Uhr es ist? Unter Punkt 2 werden nun die Grundlagen der Zeitrechnung erklärt und die Geschichte des Kalenders.

2.1. Die Grundlagen der Zeitrechnung

Zeitrechnung ist etwas, was die Menschen schon eine lange Zeit beschäftigt hat. Darunter gehören auch Entstehungstheorien der Erde. Wie alt ist die Erde wirklich? Auch das ist eine Zeitrechnung. Mit der Frage der Uhrzeit und des Datums kam auch die Frage zum wahren Alter der Erde vor der Menschheit auf. 

Eine Entstehungstheorie ist zum Beispiel die Urknalltheorie (Grotzinger & Jordan 2017: 216). Die Theorie besagt, dass „[…] unser Universum vor etwa 13,7 Mrd. Jahren mit einer kosmischen „Explosion“ begonnen hat.“ (Grotzinger & Jordan 2017: 216). Zuvor waren alle Materie und Energie auf einen einzigen Punkt unvorstellbar hoher Dichte konzentriert (Grotzinger & Jordan 2017: 216). Die Zeitrechnung bezieht sich also nicht nur auf die Kalender, sondern auch um die Zeit vor der Menschheit selbst. Heute wissen wir mit verschiedensten Forschungen, wie z.B. Gesteinsanalysen und Analysen Radioaktiver Stoffe, dass die Erde ca. 4,5 Milliarden Jahre alt ist (Staubach 2017: 16-18).

Das ist nur eine von vielen anderen Theorien, die die Entstehung unseres Universums betreffen. Es gibt auch die Nebular-Hypothese, die besagt „[…], dass unser Sonnensystem aus einer rotierenden Wolke aus Gas und Staub hervorgegangen sei […].“ (Grotzinger & Jordan 2017: 216). Die eigentliche Frage ist aber, wie die Menschen selbst eine Zeitrechnung gefunden haben.                                 

Früher war der Tag- und Nachtwechsel, der Wechsel der Jahreszeiten und die Mondphasen maßgeblich für den Lebensrhythmus der Menschen (Meyer 2008: 91). „In der Urzeit zählte der Mensch die Tage, seit denen er nichts gegessen hatte, wie viele Winter er gefroren oder Ernten er eingebracht hatte. Den Tag teilte die Sonne auf natürliche Weise in Morgen, Mittag, den Abend und die Nacht“ (Meyer 2008: 91). Die Menschen haben also keine genauen Uhrzeiten oder Kalender gehabt, um die Zeit zu messen.                                                                                                                           

Um die Zeit genauer messen zu können, hat man den eigenen Schatten gemessen, die man durch die Sonne gekriegt hat (Meyer 2008: 91). Daraus entwickelten sich auch verschiedenste Sonnenuhren, die einem die genaue Zeit sagte. Die Ägypter haben so eine Sonnenuhr gebaut, die den Tag von Sonnenaufgang bis Untergang in zwölf Stunden aufgeteilt hat (Hense 2017: 20). So gab es zum Beispiel die altrömische Hohlsonnenuhr (Meyer 2008: 95). Man konnte aber diese Uhren bei Dunkelheit oder dichter Bewölkung nicht ablesen (Hense 2017: 20). Als Ausweg dafür haben die Ägypter Wasseruhren genutzt: „Sie bestand im Wesentlichen aus einem wassergefüllten Gefäß, durch dessen Boden das Wasser heraustropfte. Mithilfe von Markierungen an der Gefäßwand ließ sich dann ablesen, um wie viel der Wasserspiegel gesunken und damit wie viel Zeit vergangen war.“ (Hense 2017: 20). Es gab auch Kerzen, die man an dem Verlust des Materials beim Abbrennen zur Zeitmessung genutzt hat (Hense 2017: 20).                                                                             

Sonnenuhren waren aber sehr teuer und die römische Bevölkerung rief drei Mal am Tag die Zeit auf: hora tertia (Mitte des Vormittags), sexta (Mittagszeit) und nona (Mitte des Nachmittags) (Meyer 2008: 95). Zudem wurden der natürliche Sonnenaufgang und Sonnenunterfang auch berücksichtigt und so konnte man sich den Tag aufteilen (Meyer 2008: 95). 

Die Uhr entwickelte sich somit immer weiter und das Verlangen nach genaueren Zeiten wurde immer größer (Hense 2017: 21). Heute werden Quarz-Funkuhren besonders oft genutzt und auch Atomuhren werden für die gesetzliche Zeit genutzt (Hense 2017: 21). Die Uhr, die wir heute kennen wurde maßgeblich von dem Verlangen nach einem geordneten Alltag geprägt und wurde so im Laufe der Zeit erfunden.

2.2. Geschichte des Kalenders 

Laut Büntgen und Oppenheimer (2020: 1) sind Kalender durch die Signifikanz von Landwirtschaft, Jagen und Sammeln und Navigation hervorgekommen. Zusammen mit der Uhr sind Kalender maßgebend für den Alltag und somit auch ein wichtiger Punkt der Zeitrechnung. Das Wort Kalender kommt aus dem lateinischen (Kalandae) und ist das Wort für den ersten Tag des Monats (Lazar 2020: 2). Das aktuelle Kalendersystem leitet sich von verschiedenen Systemen und Kulturen ab (Lazar 2020: 2). Dass die Stunde in Minuten und Sekunden aufgeteilt wurde kam vom Sexagesimalsystem der Mesopotamier und der 24-Stunden-Tag entstand durch die Ägypter (Lazar 2020: 2). Die 7-Tage-Woche entstand laut Lazar aus dem alten Nahen Osten (Lazar 2020: 2). Man kann also keinen genauen Ort benennen, der den Kalender zu dem gemacht hat, den wir heute kennen. Es gab viele Einflüsse.

Im Folgenden wird über die julianischen Kalender und seine Geschichte berichtet, da der julianische Kalender der Vorgänger des gregorianischen Kalenders ist (Lazar 2020: 1). Dieser Kalender wurde von Julius Caesar 45 v. Chr. eingeführt und wurde bis in die 1500er Jahre genutzt und wird heute teilweise immer noch in manchen Ländern genutzt, sowie von der Orthodoxen Kirche (Lazar 2020: 1).                           

Vor dem Julianischen Kalender reformierte Numa Pompilius, der zweite König Roms, ca. 713 v. Chr. den bestehenden Kalender damit man auf eine bessere Einigung zwischen den Monaten und den Jahreszeiten kam (Sparavigna 2019: 2). Jedoch musste man bei diesem Kalender einen Schalttag einplanen, was von Priestern, die eine hohe Stellung hatten, durchgeführt wurde (Sparavigna 2019: 2). Jedoch wurde dies oft ausgenutzt: “Because a Roman magistrate’s term of office corresponded with a calendar year, “the power of intercalation was prone to abuse: the priests could lengthen a year in order to keep an ally in office, or shorten it when an opponent was in power.” (Sparavigna 2019: 2). Man konnte also den Kalender so umstellen, dass man das Jahr verlängern oder verkürzen konnte, je nach dem wer die Macht hatte in dem Jahr. Deshalb hat Julius Caesar seinen Kalender eingeführt, der 365 Tage und keine Verwirrung verbreitet hat (Sparavigna 2019: 2). „Unter Rückgriff auf das 283 v.Chr. durch das Dekret von Canopus reformierte äg. Sonnenjahr wurde das Julianische Jahr mit 365 Tagen angesetzt, dem alle vier Jahre ein Schaltjahr mit 366 Tagen folgte.“ (Mohn et al. 2011).                                                                                                 

Wie man also sehen kann, hat der Kalender eine lange Geschichte, die man kurz gar nicht zusammenfassen kann. Die Zeitrechnung ist für den Alltag der Menschen heute wichtiger denn je und man fragt sich immer wieder, wo die genauen Wurzeln der Zeitrechnung liegen. Es gibt keinen genauen Punkt, denn die heutige Zeitrechnung kommt aus verschiedensten Kulturen.

3. Kalenderarten

Wie wir bereits festgestellt haben, richten sich die Menschen ihr Leben stark nach der Sonne und dem Mond. Auch die Kalender richten sich nach ihnen. Kalender werden aus den Einheiten Tag, Monat und Jahr gebildet (Xin & Aslaksen 2001: 3). Im Folgenden werden die drei verschiedenen Kalenderarten und ihre Unterschiede vorgestellt.

3.1. Solarkalender 

Der Solarkalender ist, wie der Name schon sagt, abhängig von der Sonnenbewegung und ignoriert somit komplett die Mondbewegung (Xin & Aslaksen 2001: 8). Außerdem soll sichergestellt werden, dass die Jahreszeiten sich nicht verschieben und deswegen werden Schalttage genutzt (Xin & Aslaksen 2001: 8). Ein Beispiel für einen Solarkalender ist der gregorianische Kalender (Xin & Aslaksen 2001: 8). Die Standardeinheit für den Solarkalender sind Tage (Xin & Aslaksen 2001: 8). Die Einzelheiten für den gregorianischen Kalender werden noch genauer erläutert.

3.1. Lunarkalender

Der Lunarkalender folgt den Mondzyklen und ignoriert somit die Sonnenbewegung (Xin & Aslaksen 2001: 8). Lunarkalender stellen sicher, dass Konjuktion, die Sichtbarkeit des Halbmonds oder des Vollmonds den Monatsanfang bestimmen (Xin & Aslaksen 2001: 8). Das Mondlicht, das auf der Erde gesehen wird, ist Sonnenlicht, das von der grauen Oberfläche des Mondes reflektiert wird (NASA Solar System Exploration 2019).

Die Mondphasen ändern sich über den Monat hinweg, da der Mond die Erde umkreist und die Erde umkreist die Sonne (NASA Solar System Exploration 2019). Die NASA definiert den Neumond wie folgt: „Wenn Sonnenlicht von der anderen Seite des Mondes fällt – der Seite, die wir ohne die Hilfe eines Raumfahrzeugs nicht von der Erde aus sehen können – wird es Neumond genannt“ (NASA Solar System Exploration 2019). Wenn das Sonnenlicht von der nahen Seite reflektiert wird es ein Vollmond (NASA Solar System Exploration 2019). Der Mondzyklus hat eine bestimme Reihenfolge, der sich alle 29,5 Tage wiederholt: Neumond, Zunehmender Sichelmond, Zunehmender Halbmond (Erstes Viertel), Zunehmender Dreiviertelmond, Vollmond, Abnehmender Dreiviertelmond, Abnehmender Halbmond (Letztes Viertel) und Abnehmender Sichelmond (NASA Solar System Exploration 2019). In der heutigen Zeit benutzt der islamische Kalender den Mondkalender (Mohn et al. 2011).

3.3. Lunisolarkalender

Der Lunisolarkalender folgt sowohl dem Mond als auch der Sonne. Der Kalender soll dem tropischen Jahr oder auch Sonnenjahr genannt sich annähern in dem er Schaltmonate hinzufügt (Xin & Aslaksen 2001: 9). Laut Lazar ist das tropische Jahr die Zeit, die die Erde braucht, um die Sonne einmal zu umkreisen und somit hat man einen vollen Zyklus von einer Sommersonnenwende zur nächsten (2020: 3). Die Standardeinheit der Lunisolarkalender ist der Mondmonat, der 12 Monate geht (Xin & Aslaksen 2001: 9). Ein 13. Monat wird als Schaltmonat ca. alle drei Jahre hinzugefügt, damit der Kalender den Jahreszeiten entspricht (Xin & Aslaksen 2001: 9). Ein Beispiel für den Lunisolarkalender wäre der chinesische Kalender (Ben-Dov et al. 2012: 349).

4. Kalender 

Im Folgenden werden Beispiele für die drei oben beschriebenen Kalender vorgestellt. Diese drei sind recht häufig genutzte Kalender unserer Zeit.

4.1. Gregorianischer Kalender

Der gregorianische Kalender, auch bekannt als der christliche Kalender, ist ein international akzeptierter gesetzlicher Kalender, der sich aus Tagen, Monaten und Jahren zusammensetzt (Lazar 2020: 1). Wie schon erwähnt ist der gregorianische Kalender ein Solarkalender und richtet sich nach der Sonnenbewegung (Lazar 2020: 2). Ein Jahr hat 365 Tage und insgesamt 97 Schalttage alle 400 Jahre (Lazar 2020: 1). Jedes Jahr, das durch vier teilbar ist, ist ein Schaltjahr, aber jedes Jahr, das durch 100 teilbar ist, ist kein Schaltjahr (Lazar 2020: 1). Jedes Jahr, das durch 400 teilbar ist, ist ein Schaltjahr (Lazar 2020: 1). Demnach sind beispielsweise Jahre, wie 1700 oder 1800 kein Schaltjahr, aber die Jahre 1600 oder 2000 ein Schaltjahr (Lazar 2020: 1). Ein Schaltjahr ist es dann, wenn der Februar 29 statt 28 Tage hat (Wahyuni et al. 2019: 1).

Der Kalender wurde vom Physiker Aloisius Lilius vorgeschlagen und von Papst Gregor XIII im Februar 1582 eingeführt bzw. reformiert (und nach ihm benannt), denn der gregorianische Kalender ist der Nachfolger des julianischen Kalenders (Lazar 2020: 1). Einheitlich wurde der Kalender im späten 18. Jahrhundert in Europa verbreitet und genutzt (Lazar 2020: 1). Die letzten Länder, die den Kalender eingeführt haben, sind: Türkei (1917), Russland (1918), Jugoslawien, Rumänien (1919) und Griechenland (1923) (Cohen 2000: 6). Manche Länder benutzen für religiöse Feiertage immer noch den julianischen Kalender (Lazar 2020: 4). Beispielsweise in Griechenland, Russland, Serbien und Bulgarien ist Weihnachten und Ostern ungefähr 2 Wochen früher als in der westlichen Welt (Lazar 2020: 4). In der Physik, Astronomie und Navigation wird das tropische Jahr genutzt und nicht der gregorianische Kalender (Lazar 2020: 3).

4.2. Islamischer Kalender

Der islamische Kalender ist ein Lunarkalender und folgt den Mondzyklen und Mondphasen (Wahyuni et al. 2019: 1). Der islamische Kalender ist auf das Jahr (im gregorianischen Kalender) 622 zurückzuführen (Mohn et al. 2011). Vorher wurde ein Lunisolarkalender genutzt und ein 13. Schaltmonat, doch der Prophet Mohammad hat vor seinem Tod angekündigt nur noch den Mondkalender zu nutzen und somit galt der Mondkalender für alle Muslime (Mohn et al. 2011). Der 14. Januar 2021 wäre im islamischen Kalender 30. Dshumada ‚l-Ula 1442 – also im islamischen Kalender wären wir im Jahr 1442.

Der islamische Kalender hat 12 Monate und ein Jahr hat 354 oder 355 Tage (Wahyuni et al. 2019: 1). Demnach verschiebt sich der islamische Kalender immer ca. 11 Tage jedes Jahr im Vergleich zum gregorianischen Kalender (Mohn et al. 2011). Die 12 Kalendermonate im islamischen Kalender heißen wie folgt: Safar, Rabiul awal, Rabiul akhir, Jumadil awal, Jumadil akhir, Rajab, Sya’ban, Ramadan, Syawal, Dzulkaidah und Dzulhijjah (Wahyuni et al. 2019: 1). Jeder Monat fängt ab dem Zeitpunkt an, an dem der Mond auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Erde liegt (Wahyuni et al. 2019: 1). Somit haben die Monate 29 oder 30 Tage und es gibt keine bestimmte Reihenfolge, wann der Monat wie viele Tage hat (Wahyuni et al. 2019: 1). Der islamische Tag beginnt bei Sonnenaufgang und ein neuer Monat beginnt im islamischen Kalender bei der Sichtung des Hilals, der Mondsichel, kurz nach Sonnenuntergang (Wahyuni et al. 2019: 1). Wenn die Mondsichel nicht direkt nach Sonnenuntergang des 29. Tages gesichtet wird, dann fängt nicht der neue Monat an, sondern der aktuelle Monat hat 30 Tage statt 29 (Wahyuni et al. 2019: 1).

Also weiß man, dass die Sichtung der Mondsichel besonders wichtig ist für den Kalender, da er bestimmt, ob der nächste Monat nun anfängt oder nicht. Dies ist besonders wichtig, da so muslimische Feste jedes Jahr auf ein neues Datum fallen. Besonders wichtig ist der 9. Monat Ramadan, da die muslimische Bevölkerung genau wissen muss, wann sie mit dem Fastenmonat beginnen müssen und wann er endet (Xin & Aslaksen 2001: 9). Somit eignet sich der islamische Kalender nicht für Zwecke, wie Landwirtschaft, da er nicht mit den Jahreszeiten vereinbar ist und ca. 11 Tage kürzer ist als unser Kalender (Mohn et al. 2011). Er ist eher für religiöse Zwecke gedacht.

4.3. Chinesischer Kalender

Der chinesische Kalender ist ein Lunisolarkalender und hat eine über 3000 Jahre alte Geschichte (Ben-Dov et al. 2012: 349). Der Monatsanfang wird beim chinesischen Kalender, wie beim normalen Lunarkalender, von der Mondphase bestimmt (Ben-Dov et al. 2012: 349). Der Jahresanfang wird jedoch vom tropischen bzw. vom Solarjahr bestimmt (Ben-Dov et al. 2012: 349). Der chinesische Kalender beinhaltet 12 Mondmonate und jeweils ein Schaltmonat ca. alle 3 Jahre (Aslaksen 2010: 11). Es ist auch wichtig anzumerken, dass der Kalender eine Kombination von Solarkalender und Lunisolarkalender ist (Aslaksen 2010: 19).

Der chinesische Solarkalender ist in 24 Hauptabschnitte (jiéqì) aufgeteilt und wird auch Bauernkalender genannt (Aslaksen 2010: 19). Der Solarkalender des chinesischen Kalenders fängt immer an der Sonnenwende im Dezember an (Aslaksen 2010: 19). Die 24 Teile des Bauernkalenders geben an, wann die Jahreszeiten ungefähr sind und sie geben auch an, wie das Wetter zu den bestimmten Zeiten wird (Aslaksen 2010: 14). Als Beispiel von einem der 24 Aufteilungen J2: Jīngzhé: Erwachen der Insekten am 6. März (Aslaksen 2010: 14). Der Solarkalender folgt dem tropischen Jahr und eignet sich somit auch für Agrarwirtschaft, der Lunisolarkalender jedoch nicht (Aslaksen 2010: 19).

Abb. 2: Die 24 Hauptabschnitte (Jiéqì) (Aslaksen 2010: 14)

Der Lunisolarkalender beginnt am chinesischen Neujahr und hat 12 oder 13 Monate, je nach Jahr (Aslaksen 2010: 19). Somit gibt es laut dem Kalender zwei verschiedene Jahre, die sich suì und nián nennen (Aslaksen 2010: 19). Suì bezeichnet das Solarjahr, das von einer Dezember Sonnenwende zur nächsten geht und nián bezeichnet das Jahr, das beim chinesischen Neujahr beginnt bis zum nächsten Neujahr (Aslaksen 2010: 19).

Da ein chinesisches Jahr 12 oder 13 Mondmonate haben kann, haben sie entweder 29 oder 30 Tage (Aslaksen 2010: 19). Die Länge von einem nián kann deshalb 353, 354 oder 355 Tage haben, wenn es ein normales Jahr ist und 383, 384 oder 385 Tage, wenn es ein Schaltjahr ist (Aslaksen 2010: 19). Aufgrund des Schaltmonats fällt das chinesische Neujahr immer zwischen dem 21. Januar und dem 20. Februar (Aslaksen 2010: 29).  

5. Fazit

Es gibt viele weitere Kalender auf der Welt und hier wurden nur drei Stück vorgestellt. Zusammenfassend kann man sagen, dass der gregorianische Kalender für unsere Nutzung am meisten Sinn ergibt. Der islamische Kalender wird beispielsweise eher für religiöse Zwecke genutzt als für den Alltag. Alle Kalender haben eine lange Geschichte und auch seinen eigenen Zweck. Für die Chinesen hat Neujahr eine große Bedeutung und das Datum wird anhand ihres Kalenders berechnet.

An der Zeitrechnung erkennt man auch, wie sehr der Mensch an die Natur und vor allem an Sonne und Mond gebunden ist. Ein geordneter Alltag wäre nicht möglich ohne unsere Uhren und Kalender. Nicht jeder Kalender ist besonders funktionell, jedoch haben Kalender, wie der islamische Kalender kulturell und religiöse Hintergründe. Unser Kalender und unsere Erde hat alle eine lange Geschichte, die uns zu Erkenntnissen der Vergangenheit führen. Mit der Geschichte können wir uns vorstellen, wie die Menschen früher gelebt haben. Es gibt bestimmt noch vieles, dass wir nicht wissen, aber mit Studien über unsere Vergangenheit lernt man noch eine Menge dazu.

6. Literaturverzeichnis

Aslaksen, H. (2010): The mathematics of the Chinese calendar. In: National University of Singapore.

Ben-Dov, J.; Horowitz, W.; Steele, J. (2012): Living the lunar calendar.

Büntgen, U.; Oppenheimer, C. (2020): The importance of “year zero” in interdisciplinary studies of climate and history. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 117 (52): 32845–32847.

Cohen, E. (2000): Adoption and reform of the Gregorian calendar. In: Math Horizons 7 (3): 5–11.

Grotzinger, J.; Jordan, T. (2017): Die Entwicklung der terrestrischen Planeten. In: Press, F.; Siever, R.; Grotzinger, J.; Jordan, T. (Hg.): Press/Siever Allgemeine Geologie. 7. Aufl., Berlin, Heidelberg: 215–241.

Hense, S. (2017): Von der Sonnenuhr zur Atomuhr eine kurze Geschichte der Zeitmessung. In: Forschung Frankfurt (01.2017): 20–21. https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/year/2017/docId/43710.

Lazar, Alexandra, PhD (2020): Gregorian calendar. In: Salem Press Encyclopedia. http://widgets.ebscohost.com/prod/customerspecific/s9118275/vpn.php?url=http://search.ebscohost.com/login.aspx?direct=true&AuthType=ip,uid&db=ers&AN=87322372&lang=de&site=eds-live&scope=site&custid=s9118275&groupid=main&profile=eds

Lunar Phases and Eclipses | Earth’s Moon – NASA Solar System Exploration (2019). https://solarsystem.nasa.gov/moons/earths-moon/lunar-phases-and-eclipses/ [07.01.2021].

Meyer, J. (2008): Die Sonnenuhr und ihre Theorie.

Mohn, J.; Lichtenberger, H.; Meßner, R.; Gerö, S.; Nagel, T.; Steck, W.: Kalender: Religion in Geschichte und Gegenwart. https://referenceworks.brillonline.com/entries/religion-in-geschichte-und-gegenwart/kalender-COM_11198#

Mohn, J.; Lichtenberger, H.; Meßner, R.; Gerö, S.; Nagel, T.; Steck, W. (2011): Calendar: Religion Past and Present. https://referenceworks.brillonline.com/entries/religion-past-and-present/calendar-COM_11198?s.num=0&s.f.s2_parent=s.f.book.religion-past-and-present&s.q=calendar#d55053014e735

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Staubach, S. (2017): Woher wissen wir, wie alt die Erde ist? vom Schöpfungsmythos zur modernen radiometrischen Datierung. In: Forschung Frankfurt (01.2017): 15–18. https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/43708.

Wahyuni, R.; Issaac, G.; Rachmaputri, G.; Muchtadi-Alamsyah, I. (2019): Modelling of Islamic Calendar System based on Moon Phase. In: Journal of Physics: Conference Series 1127 (1): 12069. https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1742-6596/1127/1/012069 .

Warum wir Zeit messen – YouTube (2018). https://www.youtube.com/watch?v=_-MokUysb8s&t=455s&ab_channel=TerraX [16.03.2021].

Xin, L.; Aslaksen, H. (2001): Lunar visibility and the Islamic calendar. In: RGO 67: 21.

Abbildung 1: Graphical Abstract (Quellen zu den Abbildungen: [1]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zzcdi, [2]: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasseruhr, [3]: http://saarland.digicult-museen.net/objekte/8432, [4]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zsekz, [5]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zkacc, [6]: https://www.pngwing.com/de/free-png-zjubt, [7]: https://www.pngwing.com/de/free-png-bztcw, [8]: https://www.pngwing.com/de/free-png-bdknt, [9]: https://www.pngwing.com/de/free-png-yjkuk)

Abbildung 2: Die 24 Hauptabschnitte (Aslaksen 2010: 14)