Gravitation zwischen Erde, Mond und Sonne – Gezeiten und zeitliche Varianzen

Abb. 1: Graphical Abstract zum Thema „Gravitation zwischen Erde, Mond und Sonne – Gezeiten und zeitliche Varianzen“ (Männel 2020)
1. : Solar System (The Week 2020) / Sonnensystem
2. : Gravity and inertia act in opposition on the Earth’s oceans (NOAA 2020 a) / Gravitation und Trägheit wirken gegensätzlich auf die Ozeane der Erde
3. : Tide cycles (NOAA 2020 c) / Gezeitenzyklen
4. : Sun, Earth and Moon Model (Space Awareness 2020) / Sonne, Erde und Mond Modell

Gliederung

1 Einleitung

2 Gravitation

2a Grundlagen

2b Gravitation zwischen Erde, Mond und Sonne

3 Gezeiten

3a Grundlagen

3b Lunare Gezeiten

3c Solare Gezeiten

3d Lunisolare Gezeiten

3e Zeitliche Varianzen

4 Ermittlung und Nutzung der Gezeiten

5 Fazit

1 Einleitung

Die Erde wird stetig durch diverse astronomische Einflüsse geprägt, sei es durch verschiedene Strahlungspektren, feste Objekte ohne bestimmte Laufbahnen, oder eben die Gravitation. Diese besitzt eine unendliche Reichweite und lässt sich nicht abschirmen. Das gesamte Universum wird durch diese definiert und dominiert (Müller 2014). Sie ist außerdem verantwortlich für das Bestehen von Umlaufbahnen der Planeten und den damit einhergehenden generellen Erhalt unseres Sonnensystems (MinutePhysics o.J.)

In diesem Text wird das Wirkungsgeflecht der Gravitation von Erde, Mond und Sonne näher erläutert. Denn dieses hat essentielle, groß- und kleinräumige Prozesse zur Folge. So bewegen sich bspw. riesige Wassermassen unserer Ozeane und die Veränderungen können in Küstengebieten als Gezeiten beobachtet werden (Sumich 1996: 32). Dies ist in vielerlei Hinsicht wichtig, da diese Bereiche also unter ständig wechselndem Einfluss des Wassers stehen, dies spielt auch für den Menschen eine wesentliche Rolle.

2 Gravitation

2a Grundlagen

Die Gravitation ist eine bestimmende Kraft im Universum. Sie besteht grundsätzlich aus zwei Punktmassen, die im Folgenden durch die Planeten repräsentiert und durch das Newton’sche Gravitationsgesetz (17 Jhdt.) beschrieben werden:

F= (m1 x m2 / r^2) x G

m1 = Masse Objekt 1

m2 = Masse Objekt 2

r = Abstand zwischen den Mittelpunkten der Objekte

G = Gravitationskonstante 6,67 x 10-11 Nm2/ kg2

Dementsprechend haben Körper mit größeren Massen eine höhere Gravitationskraft, die Wirkung wird allerdings geringer, je weiter zwei Objekte voneinander entfernt sind (Dunkhase & Kersten 2006: 2, Thurman 1994: 252).

2b Gravitation zwischen Erde, Mond und Sonne

Die Schwerkraft bestimmt also die Beziehungen zwischen jeglichen Objekten, folglich auch die zwischen Erde, Mond und Sonne. Durch die in Kapitel 2.a dargestellte Formel wird deutlich, dass Distanz und Masse von Körpern eine essentielle Rolle bei der Bestimmung ihrer Wirkungskräfte spielen.

Abb. 2: Relationship between masses of Earth, Moon and Sun and their distances (NOAA 2020 g) / Beziehung zwischen den Massen von Erde, Mond und Sonne und deren Distanzen

Der Mond befindet sich knapp 384,835 km von der Erde entfernt. Die Distanz von der Sonne bis zur Erde beträgt rund 148,785,000 km. Außerdem besitzt diese 27 Million Mal mehr Masse als der Mond, ist zudem allerdings auch 390 Mal so weit entfernt. Folglich besitzt die Sonne einen Anteil von knapp 45% der Kräfte des Mondes, welche auf die Erde wirken (NOAA 2020 f, Thurman 1994: 252). 

3 Gezeiten

3a Grundlagen

Der Begriff der „Gezeiten“ muss zunächst näher definiert werden. Gäbe es keine Ozeane, so würden bspw. dennoch die Gezeiten der „festen Erde“ existieren (Baur 2002: 2). Im Folgenden werden die Ozeangezeiten, also die natürlichen Zyklen der relativen Verlagerungen von Wassermassen auf unserem Planeten, im Fokus stehen. Sie entstehen als Resultat der Anziehungskräfte von Sonne und Mond (NOAA 2020 e).

Gezeiten sind sehr langperiodische Wellen, sie haben ihren Ausgangspunkt in den Ozeanen und erscheinen uns als Abfall und Anstieg des Meeres, bzw. als Ebbe und Flut an den Küstengebieten. Die Höhenunterschiede werden dabei als Tidenhub definiert, die Bezeichnung „Gezeitenstrom“ beschreibt das Auf- und Absteigen des Wassers. Die stärksten Strömungsverhältnisse treten jeweils vor Ebbe und Flut auf, im offenen Ozean sind sie deutlich schwächer als in den küstennahen Bereichen (NOAA 2020 f).

3b Lunare Gezeiten

Ein Mondtag dauert, im Gegensatz zu der uns bekannten Definition eines Sonnentages von 24 h, 50 Minuten länger an. Denn er dreht sich in dieselbe Richtung um die Erde, wie diese sich um ihre eigene Achse dreht. So benötigt es also etwas mehr Zeit, bis der Mond über die gleiche Stelle der Erde rotiert ist (Sumich 1996: 33, Thurman 1994: 256).

Abb. 3: Gravity and inertia act in opposition on the Earth’s oceans (NOAA 2020 a) / Gravitation und Trägheit wirken gegensätzlich auf die Ozeane der Erde

Die physikalische Trägheit bzw. Zentrifugalkraft der Erde versucht grundsätzlich das Wasser auf der Stelle zu halten. Auf der dem Mond zugewandten Seite wirkt die Gravitationskraft des Mondes allerdings stärker, weshalb dies in einer Schwellung des Wassers in Richtung des Himmelskörpers resultiert. Trotz geringerer Anziehungskraft auf der dem Mond abgewandten Seite, verursacht durch eine vergrößerte Distanz, bildet sich auch dort ein Flutberg, da hier die Zentrifugalkraft dominiert (Dunkhase & Kersten 2006: 3).

3c Solare Gezeiten

Der Mond nimmt aufgrund der weitaus geringeren Distanz zur Erde eine übergeordnete Rolle ein, dennoch ist der Einfluss der Sonne nicht zu vernachlässigen. Die durch die Gravitationskräfte der Sonne verursachten Gezeiten werden allerdings nicht als separater Satz betrachtet, sondern vielmehr als eine Variation der lunaren Gezeiten (Thurman 1996: 252).

3d Lunisolare Gezeiten

Letztendlich wirken die Gravitationskräfte von Mond und Sonne gemeinsam und lassen so die für uns beobachtbaren, „lunisolaren“ Gezeiten entstehen. Durch die Rotation der Erde bewegt diese sich quasi unter dem Gezeitensystem hinweg (Dunkhase & Kersten 2006: 5) Essentiell sind dabei die periodischen Abläufe und zeitliche Variationen des Geschehens. Grundsätzlich kann zwischen drei verschiedenen Zyklen unterschieden werden:

Abb. 4: Tidal cycles (NOAA 2020 c) / Gezeitenzyklen

Semi-diurnale (halbtägige) Gezeitenzyklen kennzeichnen sich durch jeweils zwei in etwa gleich hohe Ebben und Fluten. Treten gemischte (semi-diurnale) Gezeiten auf, so treten pro Tag auch jeweils zwei Ebben und Fluten auf, allerdings fällt deren Höhe dann differenzierter aus (Sumich 1996: 34). Die Periodendauer, also der Abstand zwischen jeweils zwei Ebben oder zwei Fluten, beträgt dabei 12 h und 25 min. Von einer Flut bis zur Ebbe dauert es also 6 h und 12,5 min (Dunkhase & Kersten 2006: 4). Diese Abfolgen sind weltweit am meisten verbreitet, wie in der Abbildung 3 zu erkennen. Dagegen erfahren Orte mit diurnalen, also ganztägigen Gezeiten Ebbe und Flut nur ein Mal pro Tag (NOAA 2018, Sumich 1996: 34), es dauert also 24 h bis der Hoch- oder Tiefpunkt des Wassers wieder erreicht ist (Thurman 1994: 263-264).

Abb. 5: Lunar day (NOAA 2020) / Mondtag

3e Zeitliche Varianzen

Da die Planeten sich nicht in Kreisen, sondern in Ellipsenbahnen bewegen und sich die relative Position bzw. Deklination zur Erde somit im Jahresverlauf ändert, unterscheiden sich die Distanzen zur Erde und somit auch die wirkenden Gravitationskräfte. Dies gilt sowohl für den Mond als auch für die Sonne, sodass Gezeiten differenziert auftreten. Spring- und Nipptiden sind Phänomene die jeweils zwei Mal pro Mondphase auftreten. Springtiden beschreiben die Resultate der Konstellation von Erde, Sonne und Mond in einer geraden Linie, wenn Voll- und Neumond auftreten. Die Kräfte addieren sich und resultieren in überdurchschnittlich hohen Fluten und unterdurchschnittlich niedrigen Ebben. Wenn die drei Himmelskörper in einem rechten Winkel zueinanderstehen und ein Halbmond erscheint, entstehen Nipptiden. Dabei hebt die Sonne die Kraft des Mondes in geringem Maße auf, sodass Fluten etwas niedriger und Ebben höher als im Durchschnitt ausfallen (NOAA 2020 d, Sumich 1996: 33, Thurman 1994: 256-257). Primär ist also die Sonne für die periodischen Schwankungen verantwortlich (Bundschuh et al. 1974: 120).

Abb. 6: Spring Tides and Neap Tides (NOAA 2020 b) / Springtiden und Nipptiden

Der elliptische Pfad des Mondes um die Erde weist eine Variation des Abstandes von knapp 50.000 km auf. Das Perigäum beschreibt den Zeitpunkt im Monat, an dem der Mond der Erde am nächsten ist, wodurch die Gravitationskräfte wie auch die Gezeiten höher ausfallen als im Normalfall. Dem entgegengesetzt besteht zum Apogäum die größte Distanz, die Tidenwechsel bleiben geringer (Thurman 1994: 258).

Ähnliches gilt folglich auch für die Distanz zur Sonne, abhängig von der aktuellen Position der Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Um den 2. Januar herum, zur Zeit des Perihel, ist der Planet dieser am nächsten, die Beeinflussung ist am stärksten. Mit dem Aphel Anfang Juli ist die Kraft dann am geringsten, da sich der Abstand der zwei Körper maximiert (Thurman 1994: 257).

Abb. 7: The elleptical orbits oof the moon around the earth and and the earth around the sun have a substantial effect on the Earth’s tides (NOAA 2020 b) / Die elliptischen Bahnen des Mondes um die Erde und der Erde um die Sonne haben einen wesentlichen Einfluss auf die Gezeiten der Erde

Das Video „How Tides are formed“ im folgenden Link fasst die bisher aufgeführten Informationen weitestgehend zusammen: https://www.youtube.com/watch?v=GPVomM6DBAA

4 Ermittlung und Nutzung der Gezeiten

Wir können die Gezeiten aufgrund ihrer stetigen Periodizität vorhersagen. Um die Genauigkeit solcher Prognosen untersuchen zu können, werden Messungen, bspw. durch Satelliten, durchgeführt. So ermittelt der am 17 Januar 2016 gestartete Jason-3 Satellit unter anderem die ozeanische Topographie und lässt so Analysen bezüglich der Gezeiten zu. Er ist Teil des Copernicus-Programm und wird durch die internationale Zusammenarbeit von EUMETSAT; CNES, NOAA, NASA und der Europäischen Union gefördert (EUMETSAT 2020, NASA 2020). Als Folgeprojekt der Missionen TOPEX/Poseidon, Jason-1 und OSTM/Jason-2 trägt der Jason-3 Satellit neben der Beobachtung der Gezeiten auch dazu bei, die allgemeinen Erkenntnisse der physikalischen Ozeanographie in den Bereichen der Meeresspiegel-untersuchungen, Meeresmeteorologie, Geophysik und Geodäsie zu erweitern.  Seine Mindestlaufzeit ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt, welche bei erfolgreicher Anwendung aber auch noch verlängert werden kann. Jason-3 hat ein Wiederholungsintervall von 9,9 Tagen, was bedeutet, dass es diese Periode braucht, bis der Satellit die gleiche Stelle auf der Erde erneut observiert. Dabei beträgt die Genauigkeit der Meeresoberflächenmessung mindestens 3,4 cm, im Idealfall ist sie aber noch genauer. So werden statistische Analysen, Klima- und Ozeanzirkulationsmodelle sowie Schiffsführung und die maritime Industrie unterstützt. Auch Umweltgefahren können aus den gesammelten Informationen ermittelt werden (CNES et al. 2018: 1-10).

Abb. 8: Altimetric distances – Altitude, Range and Height (CNES et al. 2018:5) /Altimetrische Entfernungen – Tatsächliche Höhe, Reichweite, Höhe

Ebenfalls werden weniger komplexe, lokale Systemmessungen und Analysen durchgeführt, so zum Beispiel an der Serinhaém-Flussmündung in Brasilien. Hier wird der Einfluss der Gezeiten auf Eben und Fluten im Fluss experimentell gemessen und mit bereits existierenden, allgemeinen Modellen verglichen. Dazu wurde das System TidalDuino entwickelt, welches als langfristiger Datenlogger fungiert (Cano et al. 2019: 490). Es wurden nur geringe Differenzen zu den theoretischen Voraussagen, sowie ein maximaler Verstärkungseffekt der Gezeiten von 1,33 in der Neumondphase, beobachtet (Cano et al. 2019: 494). Denn dies ist der Zeitpunkt, zu welchem sich Gravitationskräfte von Mond und Sonne addieren (vrgl. Kapitel 3.d). Aufgrund dieses Forschungsprojektes und der Abweichung von nur knapp 3% wird deutlich, dass Berechnungen und Modelle den wahren Werten der ozeanischen Gezeiten und deren Veränderungen sehr nahe liegen (Cano et al. 2019: 494). Solche Vorhersagen sind in vielerlei Hinsicht nützlich, sei es für Fischer, welche so ertragsreichere Fänge prognostizieren können, oder für Schwimmer und Surfer, welche so die Höhe der Wellen und Stärke der Strömungen besser einschätzen können.

Über den folgenden Link gelangen Sie zu einer Visualisierung der barotropischen globalen Ozeangezeiten, welche durch gesammelte Daten der zuvor genannten Satelliten angefertig werden konnte. Gezeitenniveaus und dessen Änderungen können so besser nachvollzogen werden: https://svs.gsfc.nasa.gov/4821

Wie auch andere natürliche Energiequellen gelten die Gezeiten als unerschöpfliche Ressourcen (Bundschuh et al. 1974: 120). Gezeitenkraftwerke nutzen die regenerative Energie der wechselnden Wasserspiegel. Dabei wird eine Bucht an der Küste durch einen Damm mit integrierten Wasserturbinen getrennt, welche dann die kinetische Energie des Wassers in Elektrizität umwandeln und verfügbar machen können. Ein Tidenhub von mindestens 5 m ist dafür erforderlich (Dunkhase & Kersten 2006: 10).

Problematisch ist vor allem die Unreife der Forschung in diesem Bereich. Denn weltweit wurden nur wenige Projekte zur Wellen- und Gezeitenenergie durchgeführt, bisher hat Europa diesbezüglich die größten Fortschritte gemacht und verschiedene Prototypen getestet. Außerdem spiegeln die hohen Kosten trotz eingeschränkter Nutzbarkeit im Jahresverlauf, fehlende Sicherheit gekoppelt an wenig Vertrauen potentieller Investoren, sowie viele weitere Herausforderungen die Komplexität des Ganzen wider (Rusu & Venugopal 2019: 1). Kritisch ist auch, dass nur ein geringer Teil der potentiell vorhandenen Energie genutzt werden kann (Bundschuh et al. 1974: 121). Trotzdem wird weiterhin am Wachstum des Sektors gearbeitet (Rusu & Venugopal 2019:1-3). Denn wenn wir herausfinden können wie die Gezeiten effektiv zu nutzen sind, so wäre es in Zukunft möglich zumindest einen Teil unseres Energiebedarfs durch diese saubere Energie zu decken.

Bisher verfügen nur einige wenige geeignete Standorte weltweit über Gezeitenkraftwerke, es folgt eine Auflistung der fünf größten Einrichtungen inklusive der maximal geförderten Energiemengen in Megawatt:

  • Sihwa Lake Tidal Power Station, South Korea – 254 MW
  • La Rance Tidal Power Plant, France – 240 MW
  • Swansea Bay Tidal Lagoon, UK – 240 MW
  • MeyGen Tidal Energy Project, Scotland – 86 MW
  • Annapolis Royal Generating Station, Canada – 20MW (PowerTechnology 2020, U.S. Energy Information Administration 2020)

5 Fazit

Die Gravitation zwischen Erde, Mond und Sonne kennzeichnet sich also durch eine besondere Wirkung auf irdische Prozesse. Ohne das Zusammenspiel der planetaren Massen und ihrer Kräfte, wäre das Leben, wie es heute auf der Erde existiert, nicht möglich. Die Wirkung der Gravitationskräfte ist durch die Parameter Masse und Distanz zur Erde, sowie die bekannte zeitliche Variation der letzteren und daraus resultierende Gezeitenänderungen, vorherzusagen. Dies ist primär für Küstengebiete interessant, macht es der Menschheit aber auch möglich, diese regenerative Energiequelle in Form von umgewandelter Elektrizität durch Gezeitenkraftwerke zu nutzen.

Quellenverzeichnis

Amit Sengupta (2018): How Tides are Formed – Low, High, Neap, Spring Tide | Geography UPSC IAS https://www.youtube.com/watch?v=GPVomM6DBAA [09.01.21]

Baur, O. (2002): Ozeangezeitenlösung aus Bahnstörungen erdnaher Satelliten. Stuttgart https://www.gis.uni-stuttgart.de/lehre/abschlussarbeiten/MSc/BAUR_2002_a.pdf [02.02.21]

Bikos, K., Hocken, V., Jones, G. (2021): What causes tides? https://www.timeanddate.com/astronomy/moon/tides.html. In timeanddate.com (Hg.): The Moon 4. The Moon’s Effect on Tides [04.03.21] [04.03.21]

Bundschuh, V., Meliß, M., Oesterwind, D., Voss, A. (1974): Andere Primärenergiequellen https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream/11682/8106/1/vos8.pdf [02.02.21]

Cano, M. E., Estrada, J. C., Ferreira, E. S., Leyva-Cruz, J. A., Mena, E. A., Quintero, L. H., Santana, R. G., Paz, J. A. (2019): Determining the gravitational effects on tide height on on an estuary and theoretical comparison. https://doi.org/10.31349/RevMexFis.65.489 [17.02.21]

Dunkhase, F., Kersten J. (2006): Erdmessung ||| – Vortrag. Die Gezeiten https://misc.gis.tu-berlin.de/igg/htdocs-kw/fileadmin/Daten_MCA/EM3/Gezeiten.pdf [17.02.21]

CNES, EUMETSAT, JPL, NOAA/NESDIS (2018): Jason-3 Products Handbook https://www.ospo.noaa.gov/Products/documents/hdbk_j3.pdf [17.02.21]

European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (2020): Jason Series. https://www.eumetsat.int/our-satellites/jason-series [17.02.21]

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MinutePhysics (o.J.): Understand how the Earth remain stable in orbit around the sun.In: Britannica (2021): Orbit https://www.britannica.com/science/orbit-astronomy [07.01.21]

Müller, A. (2014): Gravitation. In: Spektrum (2014): Lexikon der Astronomie. https://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/gravitation/150 [05.01.21]

National Aeronautics and Space Administration (2020): Barotropic Global Ocean Tides. https://svs.gsfc.nasa.gov/4821 [15.02.21]

National Oceanic and Atmospheric Administration (2020): Frequency of tides – The lunar day. In: Tides and Water levels https://oceanservice.noaa.gov/education/tutorial_tides/tides05_lunarday.html [04.03.21]

National Oceanic and Atmospheric Administration (2020 a): Gravity, Inertia and the Two Buldges. In: Tides and Water levels https://oceanservice.noaa.gov/education/tutorial_tides/tides03_gravity.html [04.03.21]

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National Oceanic and Atmospheric Administration (2020 e): What are tides? https://oceanservice.noaa.gov/facts/tides.html [28.12.20]

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PowerTechnology (2020): Tidal giants – the world’s five biggest tidal power plants. https://www.power-technology.com/features/featuretidal-giants-the-worlds-five-biggest-tidal-power-plants-4211218/ [14.02.21]

Rusu, E., Venugopal, V. (2019): Special Issue „Offshore Renewable Energy: Ocean Waves, Tides and Offshore Wind“ https://www.mdpi.com/1996-1073/12/1/182/pdf/1 [17.02.21]

Shirah, G. (2020): Barotopric Global Ocean Tides. In Goddard Space Flight Center und National Aeronautics and Space Administration (Hg.): Barotropic Global Ocean tides. https://svs.gsfc.nasa.gov/4821 [04.03.21]

Space Awareness (2020): Sun, Earth and Moon Model http://www.space-awareness.org/en/activities/1614/sun-earth-and-moon-model/ [09.01.21]

Sumich, J. L. (1996): An introduction to the biology of marine life. S. 32-35

The Week (2020): 139 new dwarf planets found in our solar system https://www.theweek.in/news/sci-tech/2020/03/12/139-new-dwarf-planets-found-in-our-solar-system.html [09.01.21]

Thurman, H. V. (1994): Introductory Oceanography. Aufl. 7. S. 252-276

U.S. Energy Information Administration (2020): Hydropower explained. Tidal power https://www.eia.gov/energyexplained/hydropower/tidal-power.php [03.01.21]

Unser Mond – der Erdtrabant

Gliederung

  1. Einleitung
  2. Charakteristika

2.1. Volumen  

2.2. Masse

2.3. Alter

  1. Entstehungstheorien

3.1. Geschwistertheorie

3.2. Einfangtheorie

3.3. Abspaltungstheorie

3.4. Kollisionstheorie

  1. Mond – spezifisch

4.1. Orbit

4.2. Mondphasen

4.3. Rotation

  1. Forschungsprojekt
  2. Fazit

Literatur

1. Einleitung

Seit Anbeginn der Zeit ist die Menschheit jeher von dem nächtlichen Himmelskörper fasziniert. Erstmals Galileo Galilei hat 1609 einen genaueren Blick auf den Mond geworfen und so bereits damals das Volksbild des Mondes verändert (Planet Wissen 2020). Durch ein Fernrohr stellte er fest, dass der Mond keine glatte Oberfläche hat, was der Volksglaube zu der Zeit war, sondern von Kratern übersäht ist und ein Relief zu erkennen ist. Er veränderte damit das wissenschaftliche Weltbild (Planet Wissen 2020). Bis der Mensch erstmals den Mond betrat vergingen ein paar Jahrhunderte. Zuerst gab es einige erfolgreiche bemannte Raumfahrtmissionen, um dem Mond Stück für Stück näher zu kommen. Am 20. Juli 1969 war es dann soweit, Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin gelang die erste erfolgreiche Mondlandung (Planet Wissen 2020). Sie sammelten 21 Kilogramm Mondgestein ein, welches die Forschung rund um den Mond auf ein neues Niveau brachte. Danach wurde sich zunehmend genauer mit dem Mond befasst und es wird versucht alles über den Mond mit den zugehörigen Hintergründen herauszufinden. Deswegen gilt es in dieser Abhandlung die Fragen: Warum sieht man nur eine Seite des Mondes? Gibt es Wasser auf der Oberfläche? und Welche Entstehungstheorien kursieren rund um dem Mond? zu klären und diese anschaulich darzustellen.

2. Charakteristika

Im folgenden Abschnitt werden die Charakteristika des Mondes bezüglich des Volumens, der Masse und des Alters dargestellt.

Einleitend besitzt der Mond einen Radius von circa 1.737,1 km (BR Wissen 2019). Die Circa-Angabe beruht darauf das die Formung des Mondes ähnlich zur Erde keine geometrisch korrekte Kugel ist, sondern eher elliptisch geformt ist. Diese Angabe dient dazu, um sich die anderen betrachteten charakteristischen Daten besser vorstellen zu können und es gegebenenfalls in den Kontext von anderen Planeten einzuordnen.

2.1 Volumen

Das Volumen des Mondes beträgt 2,2 x 1010 km³ (BR Wissen 2019), welches ein Volumen von 22 Milliarden km3 entspricht. Die Größe des Volumens erscheint verschwindend gering, wenn man dieses in Relation mit dem der Erde oder anderen Planeten setzt. Verglichen mit der Erde besitzt der Mond nur 2% des Erdvolumens und macht somit nur einen Bruchteil vom Erdvolumen aus.

2.2 Masse

Die Masse des Mondes beträgt rund 7,35 x 1022 kg (BR Wissen 2019), welches 73,5 Trillionen t entspricht. Dies ist lediglich 1,25% der Erdmasse und wirkt damit auch gering. Die Masse wird zudem von der Dichte beeinflusst. Diese ist beim Mond um ein Drittel geringer als bei der Erde, daher entsteht auch der geringe Anteil verglichen mit der Erde. 1m3 Mondgestein wiegt 3,3 t und dies entspricht Zement auf der Erde.

2.3 Alter

Das Alter des Mondes wird auf circa 4,5 Milliarden Jahre geschätzt (BR Wissen 2019). Dieses Alter wurde mithilfe von Gesteinsanalysen verschiedener geologischer Institute durchgeführt und damit wurden auch Theorien widerlegt die besagten, dass der Mond deutlich jünger sei. Mit dem Nachweis des Alters steht fest, das der Mond, geologisch gesehen, kurz nach der Erde entstanden ist. Wie und welche Theorien dahinter stecken werden im nächsten Kapitel behandelt.

3. Entstehungstheorien

Im folgenden Abschnitt werden die unterschiedlichen Theorien zur Entstehung des Mondes, die im Laufe der Erdgeschichte entstanden sind thematisiert. Lediglich werden jene Theorien behandelt, die auch einen wissenschaftlichen Hintergrund besitzen und nicht einzig und allein durch den Volksglauben entstanden.

3.1 Geschwistertheorie

Die Geschwistertheorie wurde 1944 von Carl Friedrich von Weizsäcker aufgestellt. Grundlage der Theorie bildet die Annahme, dass Erde und Mond einen gemeinsamen Ursprung haben und sich zeitgleich entwickelten (DLR e. V. o.J.). Allerdings weist die Theorie schon zu Beginn der Überlegungen Defizite auf. Zum einen kann widerlegt werden, dass beide Himmelskörper sowohl räumlich als auch zeitlich nah beieinander entstanden, da die Entwicklung beider unterschiedlich verlief. Der Unterschied in der Dichte und der Gehalt an leichtflüssigen Elementen ist zu groß als ,dass diese Theorie als plausibel gelten kann (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009).

3.2 Einfangtheorie

Die Einfangtheorie besagt, dass der Mond als Asteroid durch das All flog und mittels der Anziehungskraft der Erde „eingefangen“ wurde, daher stammt der Name der Theorie (DLR e. V. o.J). Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Theorie zum Diskurs gestellt. Entstanden ist der Mond demnach aus einer solaren Ur-Wolke, die einen geringen Eisenanteil besessen haben soll. Durch die starke Anziehungskraft der Ur-Erde wurde der Asteroid zu einem Erdtrabanten. Eine plausible Erklärung für den hohen Drehimpuls des Erd-Mond-Systems liefert die Einfangtheorie, dennoch ist es problembehaftet, dass es zu keiner Kollision während des Prozesses des Einfangens kam. Laut wissenschaftlichen Berechnungen ist es ein unwahrscheinliches Ereignis, dass es keine Kollision gab und zudem wirkt sich die spezielle Flugbahn des Mondes negativ auf die Plausibilität der Theorie aus (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009).

3.3 Abspaltungstheorie

Die Abspaltungstheorie basiert auf der Annahme, dass aufgrund einer hohen Rotation der Ur-Erde sich der Mond als Art „Tropfen“ abgespalten hat (DLR e. V. o.J). Diese Theorie wurde durch den Sohn von Charles Darwin, Georg Darwin, im 19. Jahrhundert entwickelt. Die junge Ur-Erde rotierte demnach so schnell, dass sich am Äquator ein Tropfen des heißen Magmas ablöste durch die hohen Fliehkräfte. Dieser Tropfen wurde in die Umlaufbahn der Erde geschleudert und kühlte dort ab und es entstand der Mond. Plausibel wirken lässt die Theorie, dass die geringe Dichte des Mondes ähnlich ist wie die des Erdmantels (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009). Dann lässt sich, ebenfalls verglichen mit dem Erdmantelgestein, eine Gleichheit der Sauerstoffisotope feststellen. Außerdem ist mit dieser Theorie die Größe des Mondes gut begründbar. Kritik übt sich bereits an der hohen Rotation der Erde und der damit verbundenen Verlangsamung auf die heutige Geschwindigkeit. Wie die Erde so stark entschleunigt wurde ist fraglich. Außerdem würde der Mond, wenn er vom Äquator abgespalten worden wäre, sich demnach auch in der Äquatorebene um die Erde drehen (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009). Zudem wird mittels der Theorie nicht der hohe Unterschied im Gehalt von flüchtigen Elementen erläutert.

3.4 Kollisionstheorie

Die Kollisionstheorie ist die bis heute als am plausibelsten angesehene Theorie. Demnach war ein enormer Asteroid auf Kollisionskurs mit der sich gerade gebildeten Ur-Erde (DLR e. V. o.J). Der Zusammenstoß glich einem Streifschuss bei dem große Mengen an Material von der Erde aus dem Erdmantel sowie des Asteroiden in den Erdorbit befördert wurden (Hanslmeier 2015: S. 75). Hier bestätigt sich ebenfalls der Teil der Abspaltungstheorie, dass der Mond ein Teil des Erdmantels sein könnte. Der heutige Mond formte sich laut führenden Astrophysikern innerhalb einer kurzen astronomischen Zeitspanne aus den Trümmerteilen (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009). Mittels einer Simulation wurde das Szenario nachgestellt und die Größe des Asteroiden auf etwa die Größe des Mars festgelegt. Bei der Kollision wurde ein Teil der kinetischen Aufprallenergie in Wärme umgesetzt, sodass Erde und Asteroid kurzzeitig ähnlich hell wie die Sonne leuchteten. Teilweise verschmolzen Bestandteile des Impaktors und der Erde miteinander. Plausibel kann der Drehimpuls von Erde und Mond erklärt werden, da durch den Einschlag beides in Rotation gebracht wurde. Außerdem lässt sich die Größe des Mondes in Relation zur Erde erklären, da aus den entstandenen Trümmern sich der Mond bildete (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009). Des Weiteren wird der Orbit des Mondes durch diese Theorie nachgewiesen und erklärt, dass der Mond nicht in Äquatorebene die Erde umkreist. Kritik an dieser Theorie ist soweit nicht vorhanden, da sie in sämtlichen Bereichen logisch und schlüssig ist (Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. 2009). Aus diesen Gründen wird sie auch heutzutage als plausibelste Theorie zur Entstehungsgeschichte des Mondes angesehen.

4. Mond – spezifisch

Im folgenden Abschnitt wird genauer auf den Orbit des Mondes, die verschiedenen Mondphasen sowie die Eigenrotation eingegangen und die Frage geklärt, warum man nur eine Seite des Mondes sehen kann.

4.1 Orbit

Orbit oder auch Ekliptik wird die Umlaufbahn des Mondes um die Erde genannt. Es ist eine elliptische Bahn, die stark durch die Gravitationskräfte der Erde beeinflusst wird. Die Mondbahn verläuft um 18 Grad versetzt zur Äquatorebene und zudem ist diese um 5 Grad gegenüber der Bahn der Erde geneigt (De Boer, K.S. 2018) (Hanslmeier 2015: S. 52). Aufgrund des elliptischen Verlaufs ist der Mond mal nah und mal weiter von der Erde entfernt und erscheint dem Betrachter mal größer und mal kleiner. Dieses Phänomen wird bei Vollmond (s. Mondphasen) am stärksten verdeutlicht. Hierzu lässt sich eine Verbildlichung als didaktisches Mittel anbringen, zur verbesserten Vorstellung des Mondorbits.

4.2 Mondphasen

Video 1: Animation der Mondphasen.

Als Mondphasen wird die Änderung der Gestalt des Mondes am Nachthimmel bezeichnet (Planetarium Wolfsburg 2020). Wie auch die Erde, hat der Mond die Sonne als einzige Lichtquelle. Die Reflektion des Lichtes an der Mondoberfläche ist wahrzunehmen indem der Mond in unterschiedlichen Phasen erkennbar (Hanslmeier 2016: S.125f.). Die Mondphasen sind jeden Monat des Jahres verschieden, da der Mondmonat, die Dauer, die der Mond für eine Umrundung um die Erde braucht bei circa 29,53 Tagen liegt (Reichert 2020: S.28). Demnach wird kein Vollmond am beispielsweise 1.7 und 1.8 zu sehen sein.

Abb.2: Mondphasen. (eigene Darstellung nach Planetarium Wolfsburg 2020)

Die verschiedenen Mondphasen sind zum einen der zunehmende Mond, bei dem die beleuchtete Fläche von Nacht zu Nacht zunimmt (s. Abb. 2). Danach folgt der Vollmond, bei dem die beleuchtete Fläche maximal ist und eine komplette Hälfte des Mondes am Nachthimmel zu sehen ist (s. Abb. 2) (Planetarium Wolfsburg 2020). Danach folgt der abnehmende Mond, bei dem der umgekehrte Prozess verglichen mit dem abnehmenden Mond abläuft (s. Abb. 2). Darauf folgt der Neumond, die Phase, in der der Mond nicht zu erkennen ist, da die Rückseite angestrahlt wird, da er sich zwischen Erde und Sonne befindet (Planetarium Wolfsburg 2020). Der Neumond wird auch als Sonnenfinsternis, meist partiell, bezeichnet (Hanslmeier 2015: S. 52). Der Blick von der Erde aus richtet sich auf die selbe Seite, aber diese wird nicht durch die Sonne angestrahlt. Der Zeitdauer von einem Neumond bis zum nächsten wird Lunation genannt (Reichert 2020: S.29). Sonderfälle sind der Superneumond oder der bekanntere Supervollmond. Diese Phasen entstehen, wenn der Mond sich bei Neumond oder Vollmond an der erdnächsten Stelle in seiner Umlaufbahn befindet. Der Supervollmond erscheint als „vergrößerter“ Vollmond (Planetarium Wolfsburg 2020). Das Gegenteil dieser Phasen wird Minineumond oder Minivollmond genannt. Hier ist der Mond an seiner erdfernsten Stelle in seiner Umlaufbahn während der Neumond- oder Vollmondphase. An dieser Stelle lässt sich ein didaktisches Mittel der visuellen Darstellung einbinden, um die Mondphasen noch zu veranschaulichen und eine genaue Vorstellung zu geben. Durch scannen des QR-Codes wird eine animierte Darstellung der Mondphasen sichtbar. 

(eigene Darstellung. Idee von: Reichert 2020: S.30)

4.3 Rotation

Video 2: Die gebundene Rotation.

Das Mysterium der „dunklen Seite des Mondes“ beschäftigt die Menschheit bis heute, obwohl die Frage durch Astronomen durchaus schon geklärt wurde und eine Erklärung naheliegend ist. Als der Mond entstand rotierte er um seine eigene Achse und dies schneller als es die Ur-Erde tat (Welt der Physik 2015) . Aufgrund von Gravitationskräften an den verschiedenen Punkten des unförmigen Mondes und der schnellen Eigenrotation kam es zur Entstehung von zwei „Beulen“, da der Mond zu Beginn aus flüssigem Gestein bestand. Dann erstarrte das Magma, bevor sich diese Beulen zurückbilden konnten.

Abb. 3: gebundene Rotation (Welt der Physik 2015)

Die Gravitationskraft der Erde zog, ähnlich zur Hebelwirkung, an diesen Beulen und bremste damit seine Rotation ab. Dieser Prozess ging so lange bis das heutige Ergebnis eintrat (Welt der Physik 2015). Der Mond dreht sich genauso schnell um sich selbst wie um die Erde (Hanslmeier 2015: S.60). Diese Form der Rotation wird gebundene Rotation genannt und führt dazu, dass nur eine Seite des Mondes von der Erde aus sichtbar ist (Welt der Physik 2015). Der Prozess der Kräfte kann mittels von Pfeilen verdeutlicht werden (s. Abb. 3).

5. Forschungsprojekt

Als Beispiel für ein aktuelles Forschungsprojekt ist das „Artemis program“ der NASA. Hintergrund für diese Mission ist die lange Zeit von 50 Jahren, die es her ist, dass ein Mensch den Mond betreten hat (NASA 2020: S.9f.). In den Folgejahren wurde mittels technischer Ausrüstung die Mondforschung weiter betrieben. Konkret soll hierbei die erste Frau sowie ein weiterer Mann zum Mond geschickt werden. Durch die amerikanische Regierung wurde festgesetzt, dass dies in den nächsten fünf Jahren geschehen soll. Somit ist der Plan der NASA dieses Vorhaben frühstens 2024 umzusetzen unter hinnehmbaren technischen Risiken. Es wird eher mit einem späteren Start in den späten 2020ern gerechnet. Diese Mission soll auch vorbereitend für eine bemannte Marslandung, die anschließend ablaufen soll. Diesbezüglich wird auch ein Lager auf dem Mond aufgeschlagen werden, wo die Astronauten dann einige Zeit leben werden. Das Forschungsprojekt soll der Wissenschaft einige weitere Erkenntnisse bringen, die dann eventuell auf andere Bestandteile des Sonnensystems übertragen werden (NASA 2020: S.33). Ziele, die für die Wissenschaft erreicht werden sollen, sind das Verstehen von planetaren Prozessen und damit verbundene Zyklen. Die Interpretation der Einschlagsgeschichte durch Meteoriten des Erde-Mond-Systems. Das Universum von einem einzigartigen Platz aus zu beobachten. Außerdem soll von der Mondoberfläche die historische Sonne erforscht werden. Dann sollen zahlreiche experimentelle Versuche in der lunaren Umgebung stattfinden (NASA 2020: S. 33). Mittels dieser gesetzten Ziele soll nicht nur der Mond weiter erforscht werden, sondern auch die Forschung rund um das Sonnensystem insbesondere für bevorstehende Marsmissionen vorangetrieben werden.

6. Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema des Erdtrabanten, unseres Mondes, durchaus sein „Forschungshoch“ hatte und vor allem im 20. Jahrhundert mit großem Interesse an dem Mond geforscht wurde, sodass sich Alter, Masse, Volumen und andere Charakteristika feststellen ließen. Zudem wurden von vielen Astrowissenschaftlern diverse Theorien zur Entstehungsgeschichte aufgestellt, die die unterschiedlichsten Ansätze aufwiesen. Von einem gemeinsamen Ursprung, eine Art ähnlicher Himmelskörper, über einen durch die Gravitation der Erde eingefangenen Asteroiden oder das der Mond ein „Tropfen“ der Erde sei bis hin zur heutig plausibelsten Theorie, die Kollisionstheorie. Der Mond weist einen individuellen Orbit um die Erde auf, der zu unterschiedlichen Mondphasen, von Neumond bis Vollmond führt. Außerdem wurden Fragen rund um die Rotation und die „dunkle Seite des Mondes“ geklärt.

Literatur

Abb. 1: Graphical Abstract zum Thema “Unser Mond – der Erdtrabant“. (Quellen: s.u. mit Hilfe der Kurzverweise. Zusätzlich: Charakteristika (o.A. o.J. https://www.pngegg.com/es/png-pcfka).

Abb. 2: Mondphasen. (eigene Darstellung nach Planetarium Wolfsburg (2020): Mondphasen. Im aktuellen Quartal.

https://planetarium-wolfsburg.de/de/astronomie-entdecken/mondphasen/)

Abb.3: gebundene Rotation (Welt der Physik (2015): Warum wir immer nur eine Seite des Mondes sehen.

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/gebundene-rotation-des-mondes/)

Aldenhoff, K. (2020): Der Mond: Wie beeinflusst er die Erde und was passiert, wenn er verschwindet? https://www.galileo.tv/weltall/brauchen-wir-den-mond-zum-ueberleben/ [letzter Zugriff: 09.03.2021].

Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e.V. (2009): Wie entstand unser Mond?

http://www.afw2000.de/Elemente/2009_12.pdf [letzter Zugriff: 05.01.2021].

BR Wissen (2019): Der Mond. Die wichtigsten Daten des Mondes. https://www.br.de/mond/dossier-mond-zahlen-fakten-100.html [letzter Zugriff: 05.01.2021].

De Boer, K.S. (2018): Bewegungen von Erde und Mond: Zeit, Kalender, Mondphasen, Finsternisse, Gezeiten. Sternwarte Univ. Bonn.

https://astro.uni-bonn.de/~deboer/eida/erdemond.html#mondbahn [letzter Zugriff: 06.01.2021].

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (o.J.): Der Mond bei null Grad Pha­sen­win­kel

https://www.dlr.de/content/de/bilder/2019/4/mond-bei-0-grad-phasenwinkel.html [letzter Zugriff: 06.01.2021].

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (o.J.): Wie entstand der Mond?

https://www.dlr.de/next/desktopdefault.aspx/tabid-6573/10789_read-24353/ [letzter Zugriff: 05.01.2021].

Freistetter, F. (2012): Warum der Mond manchmal auf dem Rücken liegt.

https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/15/warum-der-mond-manchmal-auf-dem-rucken-liegt/ [letzter Zugriff: 06.01.2021].

Hanslmeier, A. (2015): Der Mond – Begleiter der Erde. In: Hanslmeier, A. (2015): Den Nachthimmel erleben. Springer Spektrum. Berlin, Heidelberg. S.51-81.

Hanslmeier, A. (2016): Die Mechanik des Himmels. In: Hanslmeier, A. (2016): Faszination Astronomie. 2 Aufl. Springer Spektrum. Berlin, Heidelberg. S. 125-139.

NASA (Hrsg.) (2020): Artemis Plan. NASA´s Lunar Exploration Program Overview.

Planet Wissen (2020): Die Geschichte der bemannten Raumfahrt.

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QR-Code: eigene Entwicklung. Hinleitung zu: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Monddurchmesser#/media/Datei%3ALunar_libration_with_phase_Oct_2007.gif

Reichert, U. (2020): Das Supermond-Phänomen. Wie ein Begriff den Blick auf das Faszinierende verstellt. In: Urban, K. (Hrsg.) (2020): Der Mond. Von lunaren Dörfern, Schrammen und Lichtblitzen. Springer Verlag. Berlin. S.25-30.

Video 1: Animation der Mondphasen. https://www.youtube.com/watch?v=a_AoWNacyXE

Video 2: Die gebundene Rotation. https://www.youtube.com/watch?v=SlYRoFoQCfs

Welt der Physik (2015): Warum wir immer nur eine Seite des Mondes sehen.

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/gebundene-rotation-des-mondes/ [letzter Zugriff: 05.01.2021].